Dez 30, 2018
SIETAR – Society for Intercultural Education, Training and Research. Jedes Jahr organisieren Monika Krause und Sabine Horst als Leiterinnen der Regionalgruppe Stuttgart vier Treffen zwischen Interkulturalisten und Interessierten. Das waren unsere Themen in 2018:
Heike Munk, zertifizierte interkulturelle Business Trainerin und Moderatorin, Design Thinking Coach und Moderatorin, führte uns in einem interaktiven Workshop in die Methode Design Thinking ein. Gemeinsam erarbeiteten wir gleich in der Anwendung der Methode spannende, für uns interkulturelle Coachs und Trainer Schnittstellen zur interkulturellen Kompetenz. Learning by doing, ganz praxisorientiert, das traf an diesem Abend auf äußerst positive Resonanz.
„Ist interkulturelle Kompetenz“ eher eine Querschnittskompetenz?“ war eine der in diesem Spannungsfeld diskutierten Fragen. Denn oft – so erleben wir in Einsätzen bei Kunden – geht es nicht vorrangig um die Lösung interkultureller Probleme. Kunden drückt meist woanders der Schuh. Daher werden Bedarfe oft anders wahrgenommen, Anliegen nicht wirklich mit Bezug zu Interkulturalität formuliert. Interkulturelle Themen und Anliegen aber gehören mit zum Lösungsweg. Die Positionierung interkultureller Kompetenz – eine Frage, die wir final nicht beantworten konnten und die uns weiter beschäftigen wird.
Zwei gut besuchte und spannende Workshops mit der Stuttgarter Schauspielerin Barbara Mergenthaler zum Thema „MEIN AUFTRITT – STIMME, SPRACHE, KÖRPERSPRACHE“. Ein Thema, das für alle in der Weiterbildung Tätigen essentiell ist. Wir haben viel gelernt über den Zusammenhang von innerer und äußerer Haltung und Wirkung und auch gelacht. Denn Barbara Mergenthaler ist es gelungen, ein doch für alle nicht einfaches Thema sehr unterhaltsam und humorvoll zu vermitteln. Ein exzellentes Beispiel, wie durch Präsentation und Aufbereitung nicht einfache Inhalte Leichtigkeit erfahren und sogar richtig Spaß machen können. Und alle konnten wertvolles individuelles Feedback mitnehmen. Und einen Korken. Mit dem kann man nämlich herrliche Sprachübungen machen. Den in der Tasche ist man jederzeit bereit und kann auch unverhoffte Pausen ganz achtsam sinnvoll nutzen.
Storytelling – eine energie- und kraftvolle Methode, die sich im interkulturellen Kontext vielfältig einsetzen lässt. Wir hatten es alle schon geahnt, waren dann aber doch fasziniert von den Möglichkeiten, die Dr. Claudia Löschner uns präsentierte.
in der Vermittlung interkultur, das ist ein methodisches Paradigma, das derzeit in zahlreichen Arbeitsbereichen neue Impulse gibt. Im Coaching gilt es als international gut eingeführte Methode, die auch in Deutschland immer mehr Verbreitung findet. „Erzählen ist eine menschliche Universalie. Neben dem Ausdruck und der Verarbeitung menschlicher Erfahrung, haben Erzählungen eine kaum zu überschätzende strategische Bedeutung. Bereits Platon beschrieb das Potential von Geschichten für den Aufbau eines Weltbildes sowie zur Wertefundierung.“ so formulierte sie in ihrer Einladung.
Wissenschaftlich fundiert näherten wir uns so einem Thema, dass sich sehr praxisnah in Coachings und Seminare integrieren lässt. Und wir stellten fest, dass wir schon ganz viel mit Geschichten arbeiten. Diese Methode aber manchmal gar nicht strategisch oder bewusst einsetzen.
Einige folgten der Einladung an dem Abend, mit Hilfe eines Handouts eine eigene Heldenreise zu schreiben. Sehr eindrücklich erlebten wir in einer Übung, wie wir uns Unbewusstes, das sogenannte implizite Wissen, Erfahrungsschätze und Erfolge bewusst machen können. Und so wahre Schätze, die in uns schlummern, wecken können.
Wir waren uns am Ende des Abends einig: im Storytelling steckt unglaublich viel Potenzial. Eine kleine Gruppe entschied, an dem Thema dranzubleiben. Wir werden informieren, was sich hieraus weiter entwickelt.
Vom 27. bis 2. Juni 2019 findet in Leuven, Belgien, der SIETAR Europa Congress zu Thema „Building Dialogues on Diversity“ statt. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Webseite von SIETAR Europa.