Aug 18, 2021
Mit diesem Beitrag freuen wir uns, auf ein besonderes Angebot aus unserem Netzwerk aufmerksam zu machen, das wir gerne unterstützen. Denn auch schon für kleinere Organisationen und Unternehmen kann eine betriebliche Kinderbetreuung interessant sein kann, wie wir gelernt haben – nicht zuletzt auch unter dem Aspekt der Mitarbeiterbindung.
Lesen Sie hier einen Beitrag unserer Netzwerkpartnerin Ayla Pape von Kids@Company:
Um betriebliche Kinderbetreuung zu realisieren, braucht es Zeit und Ressourcen. Es handelt sich um ein Projekt mit Veränderungsprozessen, die implementiert werden müssen. Projekte sind immer Abweichungen von der Routine und dem täglichen Kerngeschäft. Sie benötigen Wissen und Erfahrungswerte aus einer anderen Branche, die nicht zu Ihren Kernkompetenzen gehören. Dies bedeutet oft für alle Beteiligten Neuland und zusätzliche Belastung.
Was kommt an Aufgaben und Herausforderungen auf Sie zu, wenn Sie eine Kita eröffnen möchten?
Eines muss ich gleich am Anfang betonen: Nebenbei kann man den Aufwand, der für eine Kitaeröffnung notwendig ist, nicht stemmen. Sie sollten sich im Klaren sein, dass eine erhebliche Menge an administrativen Aufgaben auf Sie zukommt. Es muss sehr viel geplant, abgestimmt und organisiert werden. Daher ist es sinnvoll, in der Planungs- und Aufbauphase eine zuständige Person
mit Zeit-Ressourcen für das Kita Projekt zur Verfügung zu haben.
Bedenken Sie, dass ab dem Zeitpunkt der Entscheidung zur Kitagründung, bis zu deren Eröffnung, mindestens ein Jahr Zeit benötigt wird- wenn gebaut oder umgebaut werden soll, sogar noch länger.
Viele Kitas werden aus öffentlichen Mitteln finanziert, stehen also unter öffentlicher Trägerschaft. Die Einrichtungen sind somit Teil der Kommunen und werden von diesen offiziell betrieben und verwaltet.
Freie Träger sind, im Gegensatz zu den öffentlichen Trägern, nicht staatlich. Unter die Bezeichnung „Freie Träger“ fallen unterschiedliche Institutionen: das kann eine Kirche oder ein Verein sein, auch ein Wohlfahrtsverband, ein Privatwirtschaftliches Unternehmen oder eine Elterninitiative können
eine Trägerschaft übernehmen. Die Rechtsform kann eine GmbH, ein Verein, GbR, KG oder eine Stiftung sein.
Um eine Betriebserlaubnis für das Betreiben einer Kita zu bekommen, wird eine ausführliche Träger- und/oder Einrichtungskonzeption verlangt. Diese muss schlüssig sein und Anforderungen an ein pädagogisches und organisatorisches Konzept aufgreifen.
Im Rahmen der Träger-Konzeption sind Aussagen zu Ihren Beweggründen für den Antrag auf Einrichtung einer Kita gefragt. Sie müssen ein Leitbild entwickeln und Ihr Grundverständnis zur Umsetzung des Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungsauftrags erläutern. Darüber hinaus sind Aussagen zu treffen zu:
Die Einrichtungskonzeption beschreibt die konkrete Umsetzung der Trägerkonzeption in der geplanten neuen Einrichtung. Hier beschreiben Sie das pädagogische Konzept der Einrichtung und die Umsetzung des Orientierungsplans für Bildung und Erziehung Baden-Württemberg.
Für die Betriebserlaubnis brauchen Sie darüber hinaus einen Finanzierungsplan zu den Betriebskosten und eine Kostenschätzung zu den Investitionskosten.
Eine Konzeption zu erarbeiten ist aufwendig. Ohne einen Berater mit pädagogischem Hintergrund an Ihrer Seite, werden Sie Schwierigkeiten haben, den vorgegebenen Anforderungen gerecht zu werden.
Legen Sie fest, wieviel Kinder betreut werden sollen, welche Alterspanne die Kinder haben, welche Öffnungszeiten vorgesehen sind und welche Raumstruktur gebraucht wird.
Für Gründungsinteressierte ist es ratsam, bereits zu einem frühen Zeitpunkt Kontakt zu den zuständigen Behörden aufzunehmen und sich beraten zu lassen. Behörden, die eingebunden werden müssen, sind:
Die Beantragung einer Betriebserlaubnis beim Landesjugendamt/Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) ist bei einer Kitagründung erforderlich. Eine gültige Betriebserlaubnis ist Voraussetzung für den Erhalt der kommunalen Zuschüsse.
Ein weiterer Schwerpunkt beim Gründen einer Kita ist die Finanzplanung. Die zuständigen Landesämter achten auf einen konsistenten Finanzierungsplan.
Dabei müssen Sie zwischen den einmalig anfallenden Kosten in der Gründungsphase und den laufenden Kosten unterscheiden. Lassen Sie sich dazu am besten von Finanzexperten unterstützen.
Die laufenden Einnahmen setzen sich aus den Zuschüssen der Kommune, Spenden, Beiträgen aus dem Förderverein und Elternbeiträgen zusammen.
Zu den wichtigsten Ausgaben gehören die Personal- und Energiekosten sowie die Mietkosten für das Kitagebäude.
Wer eine Bestandsimmobilie anmietet, muss diese in der Regel umbauen, damit sie den Anforderungen entspricht. Bei einem Umbau sind viele Auflagen zu beachten. Idealerweise sollte die Raumgestaltung das pädagogische Konzept unterstützen. Bei einem Neubau hat man mehr Möglichkeiten zur Gestaltung. Allerdings gibt es hier auch vieles zu beachten.
Die Räume sollten folgende Möglichkeiten bieten*:
Es gibt Vorschriften zur pädagogischen Nutzfläche pro Kind. Diese muss eingehalten werden. Darüber hinaus gibt es Vorschriften und Empfehlungen zu den Themen:
Die Einrichtung, also das Material und die Möbel, sollten zum pädagogischen Konzept passen. Es gibt verschiedene Ausstatter für Kindergärten. Hier findet man sicherlich funktionale und ansprechende Einrichtungsmöglichkeiten. Die Kita-Ausstatter haben viel Erfahrung und beraten Sie kompetent. Allerdings soll hier auch noch mal gesagt sein: Eine ganze Kita auszustatten ist eine Aufgabe, für die man sehr viel Zeit benötigt. Möbel und Materialien müssen zuerst
ausgesucht und dann bestellt werden- angefangen vom großen Schrank bis zur Kehrschaufel. Planen Sie sich hierfür mehrere Wochen Zeit ein.
*KVJS Ratgeber- Der Bau von Kindertageseinrichtungen-Juli 2020
In der Gründungsphase werden Sie einige Anträge und Unterlagen für die Behörden ausfüllen müssen. Hinzu kommt das Planen mit Architekten und die Koordinierung des Baus/ Umbaus.
Wenn Sie mit der Bestellung von Einrichtung, Spiel und Gebrauchsgütern fertig sind, haben Sie soweit die Grundlage für einen laufenden Betrieb geschaffen. Was Ihnen jetzt noch fehlt, ist das Personal. Schon in der Aufbauphase sollten Sie nach passenden pädagogischem Personal Ausschau halten, die Kündigungsfristen können sehr lang sein. Auch in Zukunft werden Sie Aufwand mit dem Personalmanagement sowie mit der Finanzverwaltung haben. Diesen sollten Sie schon rechtzeitig in gegebene Strukturen einplanen.
Abschließend ist zu sagen: Das Implementieren einer neuen Kita braucht Zeit, Geduld und Leidenschaft. Sie müssen mit einem gewissen Biss an das Projekt herangehen und Freude an Verwaltungs- und Organisationsaufgaben haben. Aber es lohnt sich! Denn an dem Tag, an dem sich die Türen der neuen Kita für Eltern und Kinder öffnen, können Sie stolz sein, der Bildungslandschaft
einen Mehrwert geschaffen zu haben. Als selbständige Fachberaterin für Kinderbetreuung helfe ich Ihnen gerne bei Ihrem Projekt.
Gemeinsam können wir über Rahmenbedingungen, Möglichkeiten, Projektziele, Projektlaufzeit und Budget brainstormen.
Ich begleite Sie bei
Kinderbetreuungseinrichtungen liegen mir am Herzen. Ich freue mich, wenn ich Sie bei der Planung Ihrer neuen Kita unterstützen kann.
Ayla Pape
Ayla Pape – Kids@Company
Kleines Feldle 9
71397 Leutenbach
Email: AylaPape@kids-at-company.de
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XING: https://www.xing.com/profile/Ayla_Pape/portfolio
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